(Noch) kein Beitrag gegen die Klimakrise

WWF-Magazin Regional 4/19

Im September hat der Grosse Rat über ein Energiegesetz beraten, das beim Heizungswechsel bloss auf dem Papier Klimaschutz bringt. Bevor es Ende Jahr in die zweite Lesung kommt und endgültig beschlossen wird, braucht es wesentliche Verbesserungen.

Das Gesetz enthält zwar gute, doch leider auch hochproblematische An­sätze: Die vom Regierungsrat vorgeschlagene «Standardlösung Biogas» ist ein schweizweit einzigartiges «Buebe­trickli». Wie hoch der Biogasanteil – und damit, wie viel CO2 eingespart werden muss – ist in einer intransparenten Vereinbarung zwischen der Gasbranche und dem Departement für Bau, Verkehr und Umwelt beschlossen worden und soll nicht ins neue Energiegesetz integriert werden. Es besteht Gefahr, dass sich auf Jahre hinaus am Biogasanteil im Gasnetz nichts ändert und damit kein Gramm CO2 eingespart wird. Der WWF verlangt, dass der Anteil an erneuerbarem Gas am Gasmix ab 2020 mindestens 20 Prozent beträgt und bis 2040 schrittweise auf 100 Prozent erhöht wird. Zudem muss das erneuerbare Gas aus der Schweiz stammen. Der WWF verlangt, dass die Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass jede defekte fossile Heizung durch eine erneuerbare ersetzt wird. Wer heute noch eine fossile Öl- oder Gasheizung installiert, schadet nicht nur dem Klima, sondern auch dem eigenen Portemonnaie. Heizungen mit erneuerbarer Energiequelle sind über die ganze Lebensdauer gesehen güns­tiger.

 

Tonja Zürcher,

Geschäftsleiterin WWF Aargau

 

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