
Wilde Flüsse und unberührte Bäche sind der Inbegriff einer intakten Natur. Der Zustand der Schweizer Gewässer spricht Klartext. Er muss dringend verbessert werden, denn laut der Untersuchungen im «AMBER-Projekt» (Adaptive Management of Barriers in European Rivers) sind schweizerische Fliessgewässer europaweit die am meisten verbauten und das hat einen gravierenden Einfluss auf die darin sowie am Gewässer lebenden Organismen.
Durch die Begradigung, Kanalisierung, das Einbauen von künstlichen Hindernissen und/oder das Drainagieren der umliegenden Landschaft fehlt es unseren Gewässern an nötigen natürlichen Strukturen und Raum, die für die Entwicklung eines resilienten Ökosystems essenziell sind. Somit bieten unsere Bäche und Flüsse nur begrenzt geeignetes Habitat für ihre Bewohner, was sich zum Beispiel durch den seit Jahren alarmierenden Rückgang diverser Fischarten bemerkbar macht. Der WWF Aargau unterstützt gemeinsam mit dem Aargauischen Fischereiverband und dem Kanton den Schweizerischen Fischerei-Verband mit dem Projekt «Fischer schaffen Lebensraum» für mehr lebendige Gewässer im Aargau.
Aufwertungen Uerke 2024
An der Uerke in Oberentfelden haben knapp 50 Helferinnen und Helfer aus elf Fischereivereinen sowie des Freiwilligenpools des WWF 2024 erste Aufwertungsmassnahmen umgesetzt. Im theoretischen Teil am Vormittag bekamen sie von erfahrenen Experten das nötige Rüstzeug in die Hand sowie Tipps und Tricks zum Realisieren von Aufwertungsprojekten. Am Nachmittag wurde per Hand tatkräftig angepackt. Unter Anleitung des örtlichen Vereins Sportfischer Respect sowie weiteren Fachleuten wurden verschiedene sogenannte Instream-Massnahmen direkt im Bach ohne schwere Maschinen an einem rund 250 Meter langen monotonen und strukturarmen Abschnitt der Uerke umgesetzt.

