Wir hatten zuwenig Futter wegen der Trockenheit
Für Stefan Jegge war der Hitzesommer 2003 prägend:
«In diesem Jahr hatten wir zu wenig Futter wegen der Trockenheit»
Zum ersten Mal habe ich am eigenen Leib erlebt, was es heisst, für alle diese Tiere verantwortlich zu sein», erinnert sich der Biobauer. Dieser Sommer habe auch gezeigt, dass die über Jahrzehnte genutzte Wasserquelle definitiv nicht mehr reichen wird für den Betrieb. «Zum Glück konnten wir aufs Dorfwassernetz umstellen», erzählt Stefan Jegge.
Der Hitzesommer machte auch klar, dass sie auf Pflanzen umstellen müssen, welche hitzebeständig sind, so Stefan Jegge: «Ich bin dann auf Sorghum gestossen, eine afrikanische Getreideart, welche im heutigen Klima besser wächst und die wir als Winterfutter einsetzen. Wir veränderten auch die Wiesenzusammensetzung und setzen heute mehr auf Pflanzen, welche wenig Wasser brauchen und extreme Hitze besser überstehen.»
Die Landwirtschaft ist nicht nur direkt betroffen vom Klimawandel, sondern gleichzeitig auch Verursacherin. 14 Pro-zent der in der Schweiz produzierten Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft.
«Wir müssen so produzieren, dass einerseits die Bedürfnisse der Konsument*innen erfüllt sind, aber wir andererseits auch bezüglich Klimawandel möglichst schonend sind», nennt Stefan Jegge seine Grundhaltung.
«Nur möglichst viel produzieren zu wollen und dabei die Natur auszubeuten, ist ein kurzfristiges Denken. Das kann nicht das Ziel sein», ist er überzeugt.
Andrea Huber Klima-Allianz Schweiz
© KLIMA-ALLIANZ SCHWEIZ