Neuer Raum für die Biodiversität

Aue Reussegg dient auch dem Hochwasserschutz

Mit dem Durchstich der Reuss in die neue 20 Hektaren grosse Aue Reussegg in Sins im August kann diese nun ihre volle Dynamik entfalten. Es entwickelt sich ein Hot Spot für die Biodiversität, eine Oase für die Bevölkerung und ein Wasserspeicher, der gleichzeitig als Hochwasserschutz dient.

Durch die Begradigung der Flüsse in den vergangenen Jahrzehnten wurde ein Grossteil der Schweizer Auen zerstört. Im Reussegger Schachen in Sins wurde der Natur nun ein Teil der dynamischen Übergangsbereiche zwischen Land und Wasser zurückgegeben. Die Geländekammer bei Sins diente schon immer als natürlicher Rückhalteraum und wurde regelmässig überflutet. Eine Auenregeneration auf den rund 20 Hektaren bot sich dort deshalb an. Co-Bauherren sind Pro Natura und das Departement für Bau, Verkehr und Umwelt (BVU). Mitfinanziert wurde das Projekt durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ). Letzteres lieferte mit 1,9 Millionen Franken aus dem naturmade star-Fonds den grössten Beitrag, den der Fonds je an ein Einzelprojekt ausbezahlt hat.

Auen bieten 80 Prozent aller heimischen Tierarten und 40 Prozent aller in der Schweiz vorkommenden Pflanzenarten Lebensraum. Jede achte Tierart ist auf Auenlebensräume angewiesen. In der zweiten Bauetappe wurde der bereits bestehende Altarm mehr als verdoppelt. Dadurch entstand mehr Le­bens­raum für Arten, die an Stillgewässer gebunden sind. Damit Besuchende der Aue Reuss­egg künftig einen möglichst guten Einblick in diesen Hot Spot der Biodiversität bekommen, entstehen entlang des Wanderweges vier Beobachtungshügel. ■

Sarah C. Sidler

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