So sehen Vorstandsmitglieder die Vorstandsarbeit
Gleich drei Vorstandsmitglieder des WWF Aargau haben sich – aus ganz unterschiedlichen Gründen – entschlossen, im nächsten Jahr zurückzutreten. Wir bedauern das sehr und bedanken uns bei Ihnen für ihre tolle Leistungen im Vorstand.
Gerne geben wir den drei Engagierten hiert Platz ihre Erfahrungen zusammenzufassen und möchten Sie - liebe LeserInnen - damit auch motivieren, sich im Vorstand zu engagieren.
Aus Lust, für den Umweltschutz etwas beizutragen
Seit Anfang 2008 bin ich beim WWF Aargau dabei. Vorher war ich bereits viele Jahre WWF-Mitglied. Ich habe mich aus Eigeninitiative beim damaligen Geschäftsführer gemeldet, hatte Lust, selbst etwas für den Umweltschutz beizutragen.
Habe ich als Vorstandsmitglied etwas verändern und bewirken können? Das ist eine schwierige Frage, schliesslich ist der Gesamtvorstand zusammen mit der Geschäftsstelle für alle Entscheidungen zuständig. Ich konnte jedoch sicher da und dort Impulse und Ideen, geben.
Die Zusammenarbeit im Vorstand habe ich als äusserst bereichernd erlebt! Der Gesprächston untereinander ist sehr respektvoll und wertschätzend. Es entstanden auch wertvolle Freundschaften und Kontakte. Und ich habe in vielerlei Hinsicht gelernt, sei es im fachtechnischen Bereich oder bei der Organisation und Begleitung von Veranstaltungen. Ausserdem konnte ich vertiefte Einblicke in die Arbeit einer NGO erhalten. Nicht zuletzt habe ich meine aktuelle Traumstelle bei einer anderen NGO unter anderem meinem WWF-Engagement zu verdanken.
Nach 17 Jahren als Vorstandsmitglied habe ich das Gefühl, dass eine Veränderung mir und auch dem Vorstand guttut. Neue Impulse und Ideen – ich bin überzeugt, frischer Wind setzt im Vorstand wertvolle Energie frei. Es fällt mir ganz klar schwer, diese tolle Aufgabe und das engagierte Team zu verlassen. Gemeinsam am gleichen Strick ziehen, gegenseitige Unterstützung bei der Verarbeitung von Enttäuschungen bei politischen Entscheidungen, positive Vibes spüren, nie aufgeben, gemeinsame Erfolge feiern – die Arbeit im WWF-Vorstand ist spannend und abwechslungsreich.
Ich werde mich auch zukünftig als WWF-Mitglied engagieren. Dem ganzen Vorstand wünsche ich auch in Zukunft viel Power und Erfolg! Und dem WWF wünsche ich eine konstante Steigerung der Mitgliederzahl und eine Vielzahl engagierter Freiwilliger!
Jacqueline Bedo
Grosse Kompetenz und viel Vertrauen
Nach über 40 Jahren im Journalismus stolperte ich nach der Pensionierung über ein Inserat des WWF Aargau: Gesucht wurde jemand, der das viermal jährlich erscheinende Magazin betreut. Seit Jahrzehnten Mitglied beim WWF, reizte es mich, diese Aufgabe zu übernehmen.
Sehr beeindruckt war ich, wie viel Kompetenz, wie viel Engagement, wie viel Vertrauen und wie viel Kollegialität in diesem Vorstand herrscht. Mit der Betreuung des Magazins durfte ich meine Erfahrung als Journalist, meine Freude für die Sprache und für gute Bilder einbringen. Zusammen mit der erfahrenen und ideenreichen Typografin Claudia Wüthrich konnte so in den letzten vier Jahren das Magazin auch weiterentwickelt werden. Der Gesamtvorstand hat die Erweiterung von ursprünglich vier auf acht Seiten sofort mitgetragen, was ohne das Engagement der Vorstandsmitglieder und zahlreicher freiwilliger Mitarbeiter:innen nicht möglich gewesen wäre. Mir hat die Arbeit stets viel Freude gemacht, auch wenn die Disziplin zur Einhaltung des Redaktionsschlusses nicht immer und überall gleich gross war. Aber das kannte ich ja schon von früher.
Selbstverständlich habe ich von der Vorstandsarbeit profitiert: Vertiefte Einblicke in verschiedene (politische) Abläufe, mit welchen eine Organisation wie der WWF konfrontiert ist, die Erfahrungen von Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen und nicht zuletzt der Blick in die Organisation selber waren sehr bereichernd. Tief beeindruckt hat mich, wie viele Menschen sich nicht nur finanziell, sondern mit persönlichem Einsatz freiwillig für den WWF und für die Natur engagieren. Ohne sie, das ist klar, könnte der WWF zusammenpacken.
Wenn ich jetzt den Vorstand verlasse, ist es nicht, weil mich die Arbeit langweilen würde. Mit dem bevorstehenden 70. Altersjahr ist für mich aber die Zeit gekommen, endgültig von meinem Beruf Abschied zu nehmen und das Magazin in andere Hände zu legen.
Eddy Schambron
Die Vorstandsarbeit öffnete mir noch mehr die Augen
Ich wollte mich ehrenamtlich engagieren und so war es naheliegend, mich 2020 für die vakante Stelle als Aktuarin beim WWF AG zu melden. Neben der regelmässigen Protokollierung der Vorstandssitzungen konnte ich im Rahmen der Events Anlässe zum Thema Faszination Bienen sowie zur Biodiversität in Kiesgruben organisieren und begleiten.
Der WWF AG übernahm vom Verein Natur im Siedlungsraum, Zürich, das Projekt Trittsteingärten. Dabei geht es um die Förderung und Vernetzung der Biodiversität im Siedlungsraum. Zusammen mit einer Projektleiterin und einem weiteren Vorstandsmitglied bauten wir dieses Projekt im Kanton Aargau auf und setzten es bisher in Aarau und Magden um. Die Nachfrage und der Bedarf sind gross. Weitere Gemeinden werden folgen, was mich sehr erfreut.
Von Beginn weg fühlte ich mich im Vorstand des WWF Aargau willkommen. Das gemeinsame Engagement für die Natur wirkte ansteckend, die Themenvielfalt ist sehr gross und interessant. Die Vorstandsarbeit beim WWF Aargau öffnete mir noch mehr die Augen: Nachdenklich stimmen einerseits verbaute Flüsse, versiegelte Flächen, doch anderseits freue ich mich über renaturierte Gewässer, Biodiversität im Siedlungsraum, Hecken in der Landwirtschaft.
Die Natur verändert sich, das Leben verändert sich und so ist es stimmig für mich, nach fünf Jahren meinen Platz im Vorstand zu verlassen. Natürlich verlasse ich den Vorstand und die Themen ungern. Doch ich bin überzeugt, ein/e NachfolgerIn wird mir frischer Energie den Platz übernehmen. Für mich waren es insgesamt sehr lehrreiche Jahre, die mich noch mehr für unsere Umwelt sensibilisiert haben.
Ein Engagement beim Vorstand des WWF AG lohnt sich auf jeden Fall: Für uns und unsere nächsten Generationen. Die Erde ist und bleibt unsere einmalige Lebensgrundlage.
Isabelle Panchaud