Mit einem Natureinsatz gegen das Berufkraut

Elisa Biondi verbrachte eine Praktikumswoche beim WWF Aargau

Ich heisse Elisa Biondi Ugaldez und bin 15 Jahre alt. Momentan besuche ich das dritte Jahr der Oberstufe an der Kreisschule Mutschellen. In meiner Freizeit lese ich und schreibe gerne Geschichten. Zudem treibe ich gerne Sport (Badminton, Fechten).

Am Ende des dritten Schuljahres findet für alle Drittklässler eine Projektwoche statt. In dieser kann man ein beliebiges Projekt ausarbeiten oder sich irgendwo freiwillig engagieren. Ich sah darin eine

Wieso der WWF?

Als ich das Internet nach Freiwilligenarbeit durchstöberte, stiess auch auf den WWF. Der WWF ist, wie wir alle wissen, eine der grössten Umweltorganisationen weltweit. Er setzt sich stark für die Natur ein und somit natürlich auch für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur. Schon seit meiner Kindheit fasziniert mich die Natur. Und es tut mir sehr weh zu sehen, dass sie aufgrund des immensen Konsums von uns allen Menschen immer weiter beschädigt wird. Ich konnte mir deshalb kein passenderes Praktikum vorstellen als das bei einer Organisation, die voll und ganz meine Interessen vertritt. Ich wusste, dass, wenn ich dort meine Projektwoche verbringe, ich mich sowohl für die Umwelt einsetzen als auch mich mit Themen wie Klimawandel und Biodiversität auseinandersetzen kann.

Erste Praktikantin beim WWF Aargau

Als ich den WWF per E-Mail kontaktierte, hatte ich nicht allzu grosse Hoffnungen, dort ein Praktikum absolvieren zu können. Mit anderen Worten: Ich rechnete mit einer Absage. Und zwar deswegen, weil sich eine so grosse Organisation wie der WWF wohl kaum um ein kleines Praktikum kümmern wird. Nun, ich lag komplett falsch. Als ich das erste E-Mail von Freiwilligenkoordinatorin Philine Dudler bekam, traute ich meinen Augen nicht. Es werde abgeklärt, welche Aufgaben ich bei ihnen erledigen könne. Als dann mit dem letzten Mail mein Einsatz bestätigt wurde und die Planung der betreffenden Woche vorlag, war ich überaus glücklich. Ich hatte es tatsächlich geschafft, ein kurzes Praktikum beim WWF absolvieren zu dürfen. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Zudem ehrt es mich sehr, dass ich die Erste bin, die beim WWF Aargau ein solches Praktikums ableistet.

Mit WWF Youth gegen Neophyten

 

Der erste Einsatz bestand darin, das Berufkraut aus Buntbrachen zu entfernen. Alle notwendigen Infos dazu konnte ich der WWF-Website entnehmen.

Getroffen hat sich die Gruppe der Freiwilligen in Untersiggenthal. Als alle vor Ort waren, haben wir uns auf den Weg zu den Buntbrachen gemacht. Es fiel mir schnell auf, dass mehrheitlich nur Mädchen anwesend waren. Ein Mann unter 30 ist mir nicht vor Augen gekommen. Interessant war auch zu sehen, dass es ein paar Leute gab, die nur Englisch sprachen. Viele Teilnehmende gehörten der WWF Youth Community an.

Als wir bei den Buntbrachen anlangten, klärte uns die Leiterin des Events, Ella Hartmann, darüber auf, was das Berufkraut für eine Pflanze ist, inwiefern es unserer Natur schaden und wie wir es zu entfernen haben. Das Material (ausser Handschuhen), das zur Entfernung des Neophyten vonnöten war, wurde vom Besitzer der Buntbrachen zur Verfügung gestellt. Und so – vollumfänglich ausgerüstet – machten wir uns auf die Jagd nach dem Berufkraut. Dabei konnten wir uns immer an Ella wenden, falls wir Fragen bezüglich des Berufkrauts oder anderer Pflanzen hatten.

Alle Anwesenden waren sehr freundlich und offen. Ich konnte mich mit einigen Leuten aus der Youth Community austauschen, was mich dazu bewog, mehr über diese Community zu erfahren. Hilfreich war mir dabei besonders Leata Kollaart, die Verantwortliche von WWF Youth, die vieles darüber zu erzählen wusste.

Als die harte, aber doch nicht zu anstrengende Arbeit getan war, genossen wir alle eine Pizza. Dabei wurde beim Essen über alles Mögliche geredet. Bspw. erörterte man das Wolf-Problem. Andererseits fragte man aber auch nach, welche Schule man gerade besucht.

Nach dem Mittagessen gingen wir zum Treffpunkt zurück. Dort bekamen wir einen Teebeutel und ein Heftchen zu den unterschiedlichen Neophyten.

Dieser Halbtag hat mir sehr gefallen und ich kann einen solchen Event nur weiterempfehlen. Erstens lernt man neue Leute kennen, die in Sachen Natur gleicher Ansicht sind, und zweitens kommt man zu einem Erlebnis, das man nie mehr vergessen wird. Mit anderen Worten: Ein solcher Anlass ist sowohl gut für den Verstand als auch den Körper. Was will man denn mehr?

Arbeit im WWF-Büro in Aarau

Am Montag, Dienstag und Donnerstag konnte ich drei Schnuppertage im WWF-Büro des Kantons Aargau verbringen. Das Büro befindet sich im Volkshaus Aarau, in dem noch andere Organisationen ihren Standort haben.

Das Büro ist nicht allzu gross. Es ist ein Raum mit zwei voll ausgestatteten Pulten, einem grossen Fenster, einigen Pflanzen, einigen aufgehängten Kalendern und zwei Gestellen, auf deren Tablaren WWF-Unterlagen liegen. Da es kein riesiges Büro mit Tausenden von Pulten ist, ist dessen Ambiance sehr gemütlich.

Am Montag haben mir die beiden Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle WWF Aargau Philine Dudler und Monika Scherning-Mràz, ihre jeweiligen Aufgabengebiete erklärt. Philine ist verantwortlich für die Koordination der Freiwilligen und die Planung von Events. Monika koordiniert Projekte wie «Fischer schaffen Lebensraum» und unterstützt das Amtsblatt. Es war sehr interessant, Einblicke in deren Arbeit zu bekommen. Obwohl beide am nahezu gleichen Platz arbeiten, machen sie doch etwas ganz Unterschiedliches. Am Dienstag hat mir die Dritte im Bunde, Evelyne Güntlisberger, dargelegt, wie ihre vielfältige Arbeit beim WWF aussieht. Sie ist als Assistentin der Geschäftsleitung tätig.

An all meinen Schnuppertagen durfte ich verschiedene Aufträge für den WWF erledigen. Die Aufträge unterschieden sich sehr voneinander. So musste ich einerseits nach Werbemöglichkeiten für die WWF-Events recherchieren, andererseits Materialien für Events finden. Praktisches wie beispielsweise eine Avocado-Pflanze umtopfen oder Sticker auf Briefe kleben war ebenso Teil meiner Aufgaben. Zudem durfte ich diverse Mails beantworten und eine Bestellung beim Bäcker aufgeben. Und last but not least erstellte ich diverse Feedbacks zu den WWF-Heften und der Website.

Flexibel und hilfsbereit

Meine Zeit im Büro hat mir sehr gefallen. Man war sehr flexibel, hilfsbereit und äusserst nett. Ich konnte mit allen reden und allen Mitgliedern des Teams jeweils Fragen stellen. Alle waren gegenüber mir und meinen Ansichten sehr offen. Und zu tun gab es immer etwas.

Ein grosses Dankeschön geht an Philine, Monika und Evelyne. Ohne euch wäre wohl mein kleines Praktikum kaum zustande gekommen. Die Tage mit und bei euch werden mir ewig in Erinnerung bleiben. Danke auch dem ganzen WWF Aargau.

 

Elisa Biondi Ugaldez
Praktikantin

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