Bei diesem Einsatz meckern nur die Ziegen
WWF-Freiwillige helfen Bio-Bauer, Weidetier-Frassschutz zu erstellen.
Der Bio-Bauer Ueli Meyer aus Dintikon pflegt 150 Obstbäume und viele Tiere: 25 Schweine, fünf Hühner, 50 Kaninchen, 70 Schafe und 30 Rinder sowie neuerdings auch Ziegen. Und diese lieben es, Baumrinde abzunagen, wenn sie denn dran kommen. Ein Fall für den WWF: Im Rahmen des Projektes «Natur verbindet» haben Freiwillige dem Bauern geholfen, Weidetier-Frassschutz für die Bäume zu erstellen. Es ist nicht der erste Einsatz auf dem Dorfmatthof. Bereits früher wurden erfolgreich Tümpel unter der Leitung von Landschaftsgärtner Dominique Schmuki angelegt. Durch das Projekt entlasten die Freiwilligen des WWF engagierte Landwirte punktuell und schaffen ökologisch wertvolle Strukturen. Es sind Einsätze, die für alle von Nutzen sind.
Der Dorfmatthof ist nicht mit einem traditionellen Bauernhof zu vergleichen. Hier können Abgänger*innen von heilpädagogischen Schulen ein Berufspraktikum oder eine Lehre machen. Das war das erklärte Ziel von Ueli Meyer, der zuvor als Behindertenbetreuer arbeitete, als er vor elf Jahren den 15 Hektaren grossen Hof übernahm. «Heute hat sich dieses Miteinander längst gut eingespielt», zeigt er sich zufrieden, «es ist leben und arbeiten wie in einer Grossfamilie.» Er ist der Biodiversität verpflichtet und will so vielfältig wie möglich bauern. «Die Felder, die in der Region nicht mit Bäumen und Hecken umrahmt sind, gehören nicht zu meinem Hof», lacht er.
Vor der Scheuneneinfahrt wurden Bretter ausgemessen, dann mit der Kreissäge zugeschnitten. Kanten wurden gebrochen, Löcher gebohrt. Mit einem Draht konnten die Bretter schliesslich zu einem flexiblen, aber wirksamen Schutz für die jungen Baumstämme
verbunden werden. Insgesamt galt es, 26 Bäume vor den Zähnen der Geissen zu schützen. Es war keine harte Arbeit, aber eine, die Freude machte und ein gutes und nützliches Resultat brachte. Bauer Ueli Meyer jedenfalls zeigte sich froh um die Hilfe durch die Freiwilligen des WWF. Und diese wiederum hatten nicht nur einen guten Tag auf dem Hof verbracht, sondern auch einen Einblick in die ökologische Landwirtschaft erhalten und einen spannenden Gedankenaustausch gepflegt.
Eddy Schambron,
Vorstand WWF Aargau