Damit es Zitronenfaltern und Igeln auch in der Stadt wohl ist

Pilotprojekt im Quartier Zelgli in Aarau

Wenn das Projekt Trittsteingärten des WWF Schule macht, wird es nicht nur im Aarauer Zelgliquartier bald mehr Biodiversität in privaten Gärten geben, sondern auch in anderen Quartieren und Gemeinden. An einer Informationsveranstaltung zeigte die Projektverantwortliche Jessica Käser auf, dass auch mit einfachsten Massnahmen Biodiversität gefördert werden kann. Isabelle Panchaud, Vorstandsmitglied des WWF Aargau und Mitverantwortliche, hatte eine stattliche Anzahl Gartenbesitzer:innen motivieren können, an der Veranstaltung teilzunehmen.
 

Lebensräume vernetzen

Viele Arten, die in der Schweiz bedroht sind, kommen noch im Siedlungsgebiet vor, sind jedoch auch da unter Druck und drohen auszusterben. Trittsteingärten können dem entgegenwirken, indem sie die verschiedenen Lebensräume vernetzen. Das WWF-Projekt, das ursprünglich vom Verein Natur im Siedlungsraum entwickelt und bereits im Gebiet Burghölzli der Stadt Zü- rich erfolgreich umgesetzt wird, bietet Gartenbesitzerinnen und -besitzern eine kostenlose Beratung, wie sie ihre Gärten ganz oder teilweise naturfreundlich und zu Trittsteinen für Tiere und Pflanzen gestalten können. Gerne Zitronenfalter im Garten? Mit der richtigen Pflanze (Kreuzdorn und Faulbaum) werden sie angelockt. Oder Vogelgesang auf der Terrasse? Nisthilfen für die gefiederten Freunde helfen. Es geht unter anderem darum, den Blütenreichtum zu erhöhen oder Sandlinsen für Wildbienen anzulegen, Wiesen aufzuwerten oder Durchgänge und Schlafplätze für Igel zu schaffen. Jessica Käser führte aus, dass schon ganz einfache Massnahmen viel bewirken können. «Es muss nicht der ganze Garten umgestaltet werden». Im optimalen Fall findet in einem Quartier auch eine Vernetzung der Menschen statt – etwa, indem Werkzeug oder Samen getauscht oder Erfahrungen weitergegeben werden. Neben der Beratung bietet der WWF diverse Anleitungen und Merkblätter sowie Fokusthemen in den Folgejahren. Wer bei der Umsetzung des Projektes gewisse Kriterien erfüllt, erhält auch eine Auszeichnung als Trittsteingarten.

Das Pilotprojekt startet jetzt im Aarauer Zelgli-Quartier. Die Hoffnung ist, dass es auf «buchstäblich fruchtbaren Boden fällt» und auch in anderen Quartieren, in anderen Gemeinden auf Interesse und Nachahmung stösst, wie Isabelle Panchaud ausführte. Das Trittsteingarten-Projekt wird auch in den WWF-Sektionen Schaffhausen, Schwyz und Zürich verfolgt.

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