Von der Torfgewinnung zum wertvollsten Lebensraum
WWF-Exkursion vom Niedermoor zum Hochmoor in Fischbach-Göslikon
Ein strahlender Frühlingstag im Mai. Erwachsene, Jugendliche und Kinder treffen sich zur Exkursion zum Flach- und Hochmoor in Fischbach-Göslikon.
Mit den Rangern Silvia Scheidegger und Peter Imboden und ihrem Hund Leyla geht es hinunter Richtung Reuss in die Gebiete der «Toti Rüss» und «Stilli Rüss». Im Laufe der Jahre entstanden dort Flachmoore. Je nach Wasserstand kann der Boden recht trocken oder nass sein. Die Natur ist hier stets im Wandel. Der Boden muss nährstoffarm bleiben, die Gebiete werden auch gemäht und eine Verbuschung ist zu verhindern, damit kein Wald entsteht. Silvia und Peter informieren die Teilnehmer:innen über die Entstehungsgeschichte dieser Flachmoore und machen immer wieder auf spezielle Pflanzen und Tiere aufmerksam. Vereinzelt blühen Sibirische Schwertlilien, aus den Baumwipfeln hört man den Pirol und aus dem Schilf den Teichrohrsänger. Das Reusstal ist auch Lebensraum für die graue Schuppensandbiene.
Wichtig für die Vernetzung
Vorbei an einem Storchennest, üppig blühenden Magerwiesen und Hecken, welche nicht nur Lebensraum für viele Tiere, sondern auch wichtig für die Vernetzung sind, geht es hinauf zum Hochmoor, dem Moosweiher oder «Fischbacher Moos». Er ist letztlich das Ergebnis eines verlandeten Gletschersees und des Torfstechens. Die Teilnehmer:innen erfahren wiederum viel Wissenswertes über diese besonders wertvolle Landschaft und zwei Teilnehmerinnen berichten aus eigener Erfahrung, als in dieser Gegend noch Torf zur Energiegewinnung gestochen und getrocknet wurde. Birken und mächtige Weissdorne wachsen in der Umgebung, die Sumpf-Schwertlilie gedeiht am Ufer, wo Graugänse mit ihren Jungen unterwegs sind. Zahlreiche Libellen fliegen über das Wasser und im See schwimmt eine Ringelnatter davon.
Mit einem Halt am See bei einem Glas Walliser Weisswein und Orangensaft beschliessen Silvia und Peter die Exkursion. In Erinnerung bleibt ihre sympathische Art und Weise, den Teilnehmenden viel Wissenswertes über diese selten gewordenen und wertvollsten Naturlandschaften zu vermitteln, die vor unserer Haustüre liegen.
Isabelle Panchaud
Vorstand WWF Aargau