Die Umwelt wurde 2024 durch die Politik gestärkt

Drei Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden für die Umwelt: Nachdem die Grünen im letzten Herbst bei den Nationalratswahlen schweizweit und im Aargau rund 2,5 Prozent verloren haben, war das Umwelt-Politik-Jahr 2024 unter dem Strich erfreulicher.

Der Aargau setzt den Klima­schutz in der Verfassung fest

Die Klimaerwärmung und ihre Folgen sind die grösste Herausforderung unserer Zeit und müssen so schnell wie möglich eingedämmt werden. Dies sieht auch eine klare Mehrheit des Aargauer Stimmvolkes so und sagte deshalb mit 57 Prozent Ja zum Klimaparagrafen. Dieser verpflichtet den Kanton und die Gemeinden, sich aktiv für die Begrenzung des Klimawandels und seiner Folgen einzusetzen. Damit sind Klimaschutz und Klimaanpassung als erst­-
rangige Staatsaufgaben in der Kantonsverfassung verankert.

Ja zum Stromgesetz

Der Aargau mit 64 Prozent und die Schweiz mit 69 Prozent sagten deutlich Ja zu mehr Schweizer Strom. Damit werden zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt, die Stromproduktion mit erneuerbaren Energien in der Schweiz auszubauen und die Versorgungssicherheit zu stärken.

Endlich ein neues Energie­gesetz

Nach der verlorenen Volksabstimmung 2020 brachte der Grosse Rat die Vorlage nach langen Diskussionen im Frühling 2024 endlich unter Dach und Fach. Das Energiegesetz ist zwar weit weniger ambitioniert als in anderen Kantonen. Trotzdem bringt es insbesondere im Wärmemarkt Stabilität für die Zukunft.

Mehr lebendige Feucht­gebiete

Am 10. September beschloss der Grosse Rat einstimmig einen Gegenvorschlag zu unserer Gewässer-Initiative. Dieser will zur Sicherung und Stärkung der Biodiversität 1000 Hektaren lebendige Feuchtgebiete im Aargau schaffen – und zwar in gemeinsamer Verantwortung auf Wald-, Landwirtschafts- und Siedlungsfläche. Dazu wurde ein Verpflichtungskredit von 4 Millionen Franken bewilligt. Weiter Massnahmen werden über die Umweltprogramme «Na­-
tur­schutzprogramm Wald», «Labiola» und «Natur 2030» umgesetzt. Die Initianten (darunter der WWF Aargau) haben die Initiative daraufhin zurück­ge­zogen.

Nein zur Biodiversitäts­initiative

Der Abstimmungskampf zeigte: Allen ist die Biodiversität ein Anliegen, das Problem ist anerkannt. Aber den Gegner der Initiative ist es leider gelungen, diese als «extrem» abzustempeln. Schweizweit 63 und im Aargau 67 Prozent lehnten die Initiative ab. Es wird unsere Aufgabe sein, die Gegner immer wieder daran zu erinnern, dass ihnen «der Schutz der Natur und der Biodiversität wichtig sind», wie sie selber im Abstimmungskampf betonten.

 

 

Jonas Fricker
Co-Präsident WWF Aargau

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